„In vino veritas“, wir würden uns in diesem Blog nicht so häufig treffen, wenn wir nicht alle mehr oder weniger oft auf der Suche nach der Weisheit des Weines wären. Sei es nun Weiß- oder Rotwein, Rosé oder ein MCC.
Es ist allgemein bekannt, dass Weine einen Reifungsprozess gehen müssen, um ihren Geschmack zu entfalten.
Dieser Zeitraum, der je nach Wein unterschiedlich lang ist, macht den Wein nach der Gärung erst trinkbar. Vereinfacht kann man sagen, je älter der Wein, desto harmonischer und intensiver der Geschmack, der Geruch und die Farbe. Ergo, die Blüte des Lebens wird erst nach einigen Jahren erreicht, ist die Wartezeit jedoch wert.
Quasi wie bei uns also. Erst durch die kontrollierte Zufuhr von Sauerstoff, nach dem Motto „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“, wird der Traubensaft genießbar.
Hier gilt die grobe Regel, dass Rotwein mehr, Weißwein weniger Sauerstoff benötigt.
Aber Weißwein kann man nicht lagern?
Ein in die Jahre gekommener, optimal gelagerter Rotwein macht aus Weinkennern und -liebhabern Poeten. Ein in die Jahre gekommener Weißwein hingegen wird zu Essig … Richtig?? Weißwein sollte „jung“ getrunken werden? Falsch! Entgegen dieser landläufigen Meinung ist tatsächlich das Gegenteil der Fall. Winzer bestätigen immer wieder, dass ein gut gelagerter Weißwein oder MCC Brut nicht nur über mehrere Jahre genießbar ist, sondern wie Rotwein an Geschmack und Reife gewinnt. Es ist also an der Zeit, sich von diesem „Ammenmärchen“ zu verabschieden. Die Flasche MCC Brut im Keller, die Sie von Ihrer Hochzeitsreise nach Kapstadt mit nach Hause gebracht haben, kann vielleicht nicht bis zur Silberhochzeit durchhalten, aber das verflixte 7. Jahr kann mit ihr und den verbundenen Erinnerungen ein erfrischendes Glitzern in die Augen Ihres Partners und somit ins Eheleben bringen.
Übrigens, MCC (Méthode Cap Classique) ist eine südafrikanische Wortschöpfung für den Champagner. Da nur die perlenden Weine mit Flaschengärung aus dem Anbaugebiet der nordfranzösischen Provinz Champagne diesen Namen tragen dürfen, haben die südafrikanischen Winzer die Bezeichnung MCC gewählt, um ihre hier gelesenen Trauben zu Champagner (Qualitätsschaumwein) zu verarbeiten und zu vermarkten. Wenn also Namen nichts als Schall und Rauch sind, wie Goethes Faust
schon sagt, dann ist ein MCC ein echter Champagner und umgekehrt.